ÖDLAND – Der Keller von Christoph Zachariae

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Da sitze ich nichtsahnend in der S-Bahn und dann entdecke ich einen Kronkorken der Dystopien. (Fallout-Fans dürften die Anspielung verstehen.) So ging es mir Ende März, als ich dieses ÖDLAND-Plakat entdeckte:

Poster zum 4. Teil der ÖDLAND-Reihe © Christoph Zachariae

Neugierig googelte ich sofort, was es damit auf sich hat. Der Autor (Christoph Zachariae) hatte in einigen S-Bahnen Berlins Plakate seines vierten Buches aufhängen lassen. Alle, die bis Ende März eines entdeckte und ein Bild bei Facebook posteten, bekamen ein signiertes Exemplar zugeschickt. Eine geniale Idee nenne ich das! Denn ohne dieses Poster wäre ich wahrscheinlich nie auf die Reihe aufmerksam geworden.

Ein Keller, der die Welt bedeutet

Eine Welt, die nur noch aus Staub und Trostlosigkeit besteht. Gefahren lauern überall. Mittendrin eine junge Frau, die ihre zur Familie gewordenen Freunde retten muss.

Mega kommt als Kind zu einer Enklave aus mehreren Wissenschaftlern und ehemaligem Wachpersonal. Unter der Obhut dieser Fremden wächst sie, gemeinsam mit ein paar anderen Kindern, in einem Keller auf. Vor den Metalltoren des Kellers lauern Wegelagerer und andere Gefahren. Den Kindern wird schon früh beigebracht, dass nur der Keller ihnen Schutz bietet. Trotzdem wünscht sich Mega nichts sehnlicher, als für eine Weile den Keller zu verlassen. Sie ahnt noch nicht, wie bald sich ihr Wunsch erfüllen wird.

Denn um der Enklave das Überleben zu sichern, schicken die Wissenschaftler sie in diese furchterregende Welt hinaus. Ihr Auftrag: die Besorgung wichtiger Teile für die Wasseraufbereitungsanlage. Weit im Osten soll es eine Siedlung geben, die die erforderlichen Teile besitzt. In Mega streiten sich ihre Gefühle. Zum einen ist sie aufgeregt endlich wieder nach draußen zu kommen, zum anderen fürchtet sie sich auch vor den Gefahren des ÖDLANDs.

In einem superleichten Liegefahrrad, dem INDU, geht sie sich schließlich auf die gefährliche Reise. Mit dem fortschrittlichen Gefährt kommt sie gut voran, doch ganz so leicht macht ihr das ÖDLAND den Weg nicht. Immer wieder halten sie verschiedene Umstände auf. Aber Mega geht unbeirrt ihren Weg. Schließlich hängt nicht nur ihr Leben von der Mission ab, sondern auch das der Kellerbewohner. Wird sie es bis zur Siedlung schaffen? Und was hat es mit ihrer Vergangenheit auf sich? Wo ist sie geboren und aufgewachsen, bevor sie zur Siedlung kam?

Kämpfen heißt kompromisslos sein. Du musst siegen wollen. Ein Unentschieden oder Fairness gibt es nicht. 

16. Basis-Training

Wallpaper zu Band 1 © Christoph Zachariae

Fakten zur ÖDLAND-Reihe

Das erste Buch erschien zuerst als E-Book. Jetzt ist es auch als Taschenbuch erhältlich. (Im Eigenverlag „Lucid Dreams“)

Hier, für Wissbegierige, ein paar Fakten zu den Taschenbüchern:

TeilTitelErschien amSeitenanzahl
 1 Der Keller15.07.2015240 Seiten
 2 Das Versteck im Moor13.11.2015310 Seiten
 3 Die Fabrik am Fluss17.12.2015458 Seiten
 4 Viktoriastadt06.03.2018488 Seiten
 5 Noch ausstehendvoraussichtlich Ende 2018
Cover bisher erschienener Titel © Christoph Zachariae

Wie man sehen kann, ist jedes Cover mit unglaublich viel Liebe gestaltet worden. Teilweise wurden sogar extra Foto-Shootings gemacht. Die Bilder dazu findet ihr auch auf dem Blog von Christoph Zachariae.

Ursprünglich hatte ich mir den ersten Teil als E-Book heruntergeladen. Nachdem ich aber den vierten Teil der Reihe erhielt und sah, dass die Rücken der einzelnen Bücher ein Bild ergeben, musste ich mir natürlich auch noch die Taschenbuch-Version zulegen. Echt blöd, wenn man bibliophil ist. 😉

Der Erschaffer der ÖDLAND-Reihe

Christoph Zachariae beschreibt sich selbst als „der lachende Mann, der beobachtet und gern zuhört, aber auch verhältnismäßig redegewandt ist“. Er erblickte 1972 als Sohn eines Flugzeugingenieurs und einer Lehrerin in Bremen das Licht der Welt. Sein Vater steckt ihn mit seiner Begeisterung für Technik und seine Mutter mit ihrer für Kunst und Museen an.

Im zarten Alter von 12 Jahren schreibt er seine erste Kurzgeschichte. Ab 1993 studiert er Filmwissenschaften und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum und realisiert Fotoausstellungen. Aus eigenen Drehbüchern entstehen Kurzfilme, die auf zahlreichen Festivals laufen. 1996 wechselt er an die Filmakademie Ludwigsburg und schließt ein Regiestudium ab.

Seine Leidenschaft gehört der Fantastik in allen Schattierungen und Genres.

Seit 2002 lebt und arbeitet er in Berlin. Hier entstehen u.a. die Hörbücher für die mehrfach preisgekrönte Thriller-Serie DARKSIDE PARK.

Christoph Zachariae arbeitet momentan am fünften Band der ÖDLAND-Reihe. Wenn Du dich auf dem Laufenden halten willst, dann schau auf seinem Blog vorbei:

https://luciddreamsrem.wordpress.com

Quelle: Amazons Autor Bio

Meine Meinung zum ersten Teil: Der Keller

Ohne viel Vorgeplänkel schmeißt Christoph Zachariae seine Leser gleich in Handlung. Die Spannung ist von der ersten Seite an da. Man fragt sich Dinge wie: Was ist mit der Welt passiert? Warum irrt jemand verletzt herum? Und wer ist das Mädchen, dem der Verletzte folgt?

Wir, als Leser, werden in der Zeit zurückgeworfen. Im Keller erfahren wir mehr über das rothaarige Mädchen. Durch diese Zeitsprünge bleibt die Spannung weiterhin erhalten. Immer wieder fragt man sich, wie die Zusammenhänge zwischen beiden Zeitebenen sind.

Die Figuren sind alle gut ausgearbeitet. Jeder hat im ÖDLAND etwas zu verlieren, meist geht es um das blanke Überleben. Auch fragt man sich immer wieder, wie Mega in den Keller kam, wo kam sie her? So viel verrate ich: die Antwort auf diese Frage gibt es im ersten Teil noch nicht. Also heißt es: fleißig weiterlesen.

Nicht nur Megas Geschichte wirft Fragen auf. Der auktoriale Erzähler gibt uns auch Einblicke in den Kopf „der anderen Seite“. Er zeigt, dass auch Bösewichte ihre Schwächen und Geheimnisse besitzen.

Er hatte ein Versteck in seinem Herzen, einen Ort wie ein Tresor, an dem er diese Erinnerungen ablegte und aufbewahrte. 

21. Spiele

Eine Kleinigkeit, die man bemängeln könnte, sind die Namen der Wissenschaftler im Keller. Bei den ganzen Professoren, Doktoren, Herren und Frauen muss man aufpassen nicht durcheinander zu kommen. Für den geübten Leser sollte dies aber kein großes Problem darstellen. Außerdem gibt es auf Christoph Zachariae´s Seite zu jedem Charakter noch einen kurzen Steckbrief.

Überrascht hat mich, dass in diesem Buch nichts beschönigt wird. Wer rosa Plüsch sucht, ist hier an der falschen Adresse. Und ich muss sagen: ich finde es gut so! Solche Ehrlichkeit vermisse ich in manch anderen Büchern. Trotz der Trostlosigkeit gibt es etwas, was Mega am Aufgeben hindert. Eine winzige Kleinigkeit, die sie ihr Leben lieben lässt. Was das ist, müsst ihr allerdings selbst herausfinden.

Ab und zu haben sich ein paar Rechtschreib- und Zeichenfehler eingeschlichen, doch fallen diese nicht weiter ins Gewicht. Fleißige Leser unterstützen den Autor außerdem diese kleinen Fehler auszuradieren.

Der Schreibstil passt sich im gesamten Buch an die jeweilige Situation an. Er wird an den richtigen Stellen rasant. Dadurch entsteht zusätzliche Spannung.

Alles in allem ist ÖDLAND-Der Keller ein stimmiges Werk und ein fantastischer Auftakt der Reihe, der neugierig auf mehr macht!

Schau auch demnächst unbedingt wieder vorbei, wenn ich Dich neugierig gemacht habe! 

© Christoph Zachariae

Alle Bilder in diesem Artikel sind unter der Zustimmung des Urhebers Christoph Zachariae verwendet worden. 

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