ÖDLAND – Das Versteck im Moor (Zweites Buch)

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Vor nicht allzu langer Zeit habe ich bereits zum ersten Teil der ÖDLAND-Saga eine Rezension verfasst. Nun möchte ich auch zum zweiten Teil Das Versteck im Moor meinen Senf dazugeben.

Wie weit würdest Du gehen, um Dein Überleben zu sichern?

Zum Inhalt:

Am Ende des ersten Teils lässt uns der Autor mit einem ziemlich großen Cliffhanger zurück. Mega wird schwerverletzt von dem Schrottsammler Nathan gerettet und in seinen Unterschlupf gebracht. Scheinbar ohne jede Gegenleistung hilft er Mega wieder gesund zu werden. Noch ist sie sich nicht im Klaren darüber, ob Nathan dunkle Absichten verfolgt. Trotzdem lässt sie sich auf ihn ein und gemeinsam schmieden sie einen Plan, wie sie in die Siedlung der Soldatenkinder vordringen können, um eventuell Ersatzteile für den lädierten INDU zu finden.

Leider läuft ihr Plan nicht wie erwartet und Mega muss fliehen. Im Laufe ihrer Flucht gelangt sie an einen riesigen Wall aus Dornen. Immer mehr Zeichen deuten darauf hin, dass hinter der Hecke Menschen leben. Sie schafft es schließlich auf die andere Seite zu gelangen, direkt hinein in die Siedlung der Moorbewohner, die wir schon aus dem ersten Teil kennen. Allmählich fügen sich die Puzzleteile aneinander. Wir erfahren den Grund, wieso Mega Hagen in einen Hinterhalt lockte und wohin sie nach dem Eintreffen der Söldner floh.

Mega muss sich auch in diesem Teil gegen die verschiedensten Gefahren behaupten. Die größte von ihnen: der ständig nagende Hunger. Im Laufe ihrer Reise ist sie gezwungen, einen ihrer wichtigsten Glaubensgrundsätze in Frage zu stellen, um ihr Überleben zu sichern.

In Hagens Söldnertrupp kochen die Konflikte derweil hoch. Scheinbar grundlos führt der Hauptmann seine Männer ins Nirvana, wo sie nichts als Einsamkeit und Hunger erwartet. Sowohl seine Regentschaft als auch der Fortbestand der Truppe stehen auf Messers Schneide. Doch Hagen wäre nicht Hagen, wenn er das Zepter widerstandslos abgeben würde…

Der Hunger raubte den Männern den Verstand, machte sie zu Tieren. Und die Tiere nahmen Witterung auf, suchten das schwächste Glied, um es zu reißen. Der Geruch von Blut lag in der Luft. Heute würde es Tote geben.

S. 234

Meine Meinung zum zweiten Teil: Das Versteck im Moor

„Das Versteck im Moor“ zieht seinen Leser tief hinab in die Schluchten der menschlichen Psyche. Nach dem Zusammenbruch der Gesellschaft kristallisieren sich schnell die wahren Bedürfnisse des Menschen heraus. Was passiert mit uns, wenn wir um unser Überleben kämpfen müssen? Wie weit würdest Du gehen, um Dein Überleben zu sichern?

Das Versteck im Moor besitzt sowohl inhaltlich als auch sprachlich einen Sog, aus dem niemand wieder so schnell wieder herauskommt.

Christoph Zachariae bleibt seinem Schreibstil treu. Er setzt auf klare, treffende Formulierungen, wodurch der Text flüssig lesbar ist. Als Leser hat man nie das Gefühl, sich durch eine Passage quälen zu müssen. Gerade durch diesen verständlichen Schreibstil schafft er es, der Geschichte den nötigen Klebstoff zu verleihen, die uns als Leser an sie bindet. Die Handlung bleibt stets spannend und vielschichtig. Immer wieder geschieht etwas Unvorhersehbares, das den Verlauf der Geschichte verändert. Spannend ist ebenfalls die Entwicklung der Charaktere, allen voran Megas. Durch die immer neuen Herausforderungen entwickelt sie sich weiter, bis das ÖDLAND sie schließlich vollkommen umkrempelt.

Mit dem ersten Teil hat Christoph Zachariae die Messlatte schon sehr hoch angelegt. Der zweite Teil seiner Pentalogie kann ohne Probleme mithalten. Es bleibt finster, fesselnd und man bekommt Lust auf den dritten Teil. Ich kann die Reihe jedem empfehlen, der auf düstere Dystopien steht, die gut ausgearbeitet sind und logische Zusammenhänge beinhalten.

Über den aktuellen Stand der Pentalogie kannst Du Dich auf dem Blog des Autoren informieren:

https://luciddreamsrem.wordpress.com

Infos zur ÖDLAND-Reihe (vor allem zum ersten Teil) findest Du hier:

Vorgestellt: „ÖDLAND – Der Keller“ von Christoph Zachariae

Ich durfte dem Autoren des ÖDLANDs einige Fragen rund ums Schreiben und seine Werke stellen. Außerdem hat er mir seine erste Kurzgeschichte erzählt. Das komplette Interview inklusive Kurzgeschichte findest Du hier:

Ausgefragt: Christoph Zachariae im Interview

Eckdaten zum Buch:
  • Titel: ÖDLAND – Das Versteck im Moor
  • Autor: Christoph Zachariae
  • Erschienen (Taschenbuch): 2015 im Lucid Dreams Verlag
  • Seitenanzahl: 310 Seiten
  • Illustration: Colin M. Winkler
  • Dramaturgie und Lektorat: Karin Ostertag
© Christoph Zachariae

Abschließende Anmerkung: Ich wurde für diese Rezension weder bezahlt, noch anderweitig gesponsert. Sie basiert auf meiner eigenen ehrlichen Meinung. Rezensionsexemplare können mir nach vorheriger Absprache gern zugesandt werden. Kontakt: blog@gedankenkost.de

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